Wie Unternehmen ihre Innovationsfähigkeit steigern können

Die Innovationsfähigkeit bzw. -kraft eines sozialen Systems also wie die eines Unternehmens ergibt sich aus einem komplexen Zusammenspiel der Faktoren Mensch, Organisation und Technik. Daher erhöhen viele Unternehmen durch personal- und organisationsentwicklerische Maßnahmen ihre Innovationsfähigkeit/-kraft. Das hilft ihnen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren oder zu steigern. Und das ist in der von rascher Veränderung und sinkender Planbarkeit geprägten VUKA-Welt für den mittel- und langfristigen Erfolg der Unternehmen auch sehr wichtig.

Denn damit Organisationen auf dem schnelllebigen Markt bestehen können, müssen sie agil sein. Die Marktbedingungen verändern sich dauernd und auch die Bedürfnisse der Kunden sind damit im stetigen Wandel. Für Unternehmen bedeutet das nicht nur offen für Änderungen, sondern vor allem auch offen für Neuerungen zu sein. Denn nur durch die Entwicklung von Innovationen kommen sie aus dem Re-agieren in das Agieren und können als Vorreiter unter den Mitbewerbern herausstechen. Im folgenden Artikel schauen wir uns mal genauer an, wie Sie die Innovationsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern können.

 

Was bedeutet Innovation?

Einfach übersetzt steht „Innovation“ für eine Neuerung. Oft wird der Begriff in Zusammenhang mit Produktneuheiten gebracht. Es gibt aber auch Innovationen in den Bereichen der internen Prozesse und Abläufe und oder in der Strategie der Unternehmensführung.

 

 

Faktoren für Innovationsfähigkeit

Ob also eine Organisation innovationsfähig ist, hängt von persönlichen und organisatorischen Faktoren ab. Die Persönlichen Faktoren der einzelnen MitarbeiterInnen sind

  • Kreativität
  • Lernfähigkeit
  • und Motivation.

Und auf der Seite der organisatorischen Faktoren spielen

  • Strukturen,
  • Ressourcen,
  • Kultur,
  • und Führung

eine entscheidende Rolle.

 

Spannend ist in diesem Zusammenhang vor allem die Innovationskultur, die wir uns im folgenden genauer anschauen wollen. Innovationskultur ist zuweilen wie „zwischen den Zeilen lesen“ – denn eine Kultur kann man nicht greifen. Sie ist geprägt von Werten, die entscheiden, wie ein Unternehmen mit Neuerungen umgeht.

Wie offen ist man für neue Ideen und Änderungen?

Gibt es Zeit und Raum dafür?

Welcher Umgang wird mit Fehlern und Rückschlägen gepflegt?

Diese und viele weitere Fragen helfen dabei, den Ist-Zustand der eigenen Innovationskultur zu ermitteln. Dabei wird vor allem deutlich: Die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens hängt stark von der Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft der MitarbeiterInnen auf allen Hierarchieebenen ab.

Innovationskultur aufbauen und stärken

Denn nur wenn neue Ideen auf fruchtbaren Boden fallen, können sie wachsen. Es ist zuerst also die Aufgabe von Managern und Führungskräften, eine positive Innovationskultur aufzubauen und zu stärken. Sie sollten die richtigen Rahmenbedingungen für MitarbeiterInnen schaffen, sodass auch diese neue Ideen entwickeln und einbringen…

  • können (Innovationsfähigkeit)
    Welche Skills benötigen die MitarbeiterInnen, um innovativ zu sein? Kreativitätstrainings oder Workshops zur Stärkung des Innovationsfokus können die Innovationsfähigkeit fördern.
  • wollen (Innovationsbereitschaft)
    Wie stark sind die MitarbeiterInnen motiviert kreativ zu denken?
    Die Initiative aus den eigenen Reihen ist dabei der entscheidende Faktor, ob Innovationen kreiert werden oder nicht.  Die Motivation kann zum Beispiel durch Anreize wie Lob, Prämien oder Karriereperspektiven gesteigert werden. Aber auch Kommunikation und Trainings schaffen Bewusstsein für die Wichtigkeit von Innovationen und steigern die Bereitschaft, sich einzubringen.
  • … dürfen (Innovationsmöglichkeit)
    Haben die Mitarbeitenden die zeitlichen Ressourcen und die nötige Unterstützung, um sich mit eigenen Ideen zu beteiligen?
    Abteilungsübergreifender Austausch, zeitliche Freiräume oder effektive Entscheidungsstrukturen sind zum Beispiel Bedingungen, die einen Handlungsspielraum schaffen. So können MitarbeiterInnen wie UnternehmerInnen im Unternehmen handeln.

Maßnahmen für eine positive Innovationskultur

Von zentraler Bedeutung für die Innovationsfähigkeit/-Bereitschaft und Möglichkeit ist also die Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft der Mitarbeiter auf allen Hierarchieebenen. Und um solch eine positive Innovationskultur nun im Unternehmen zu etablieren, gibt es eine ganze Reihe an Maßnahmen, die Sie einsetzen können:

    1. Ziele & Strategie
      Konfrontieren Sie die Mitarbeiter mit der Marktrealität. Bringen Sie Ihre Mitarbeiter, um ihre Bereitschaft für Innovationen zu fördern,  in Situationen, in denen sie erleben, was in den Märkten so „abgeht“ – zum Beispiel
      • in verwandten Branchen oder
      • bei Unternehmen, die die Marktentwicklung verschlafen haben.

      Denn je mehr die Mitarbeiter verstehen, warum Innovation notwendig ist, desto leichter fällt es ihnen, da Sie den Sinn begreifen können.

    2. Wissen
      Fördern Sie die Innovationsfähigkeit Ihrer MitarbeiterInnen durch neues Wissen. Im Rahmen unserer Beratung für Organisationsentwicklung in München und bundesweit unterstützen wir unsere Kunden z.B. mit Innovationsworkshops. Gemeinsam erarbeiten wir uns das Thema Innovation und lernen anhand verschiedener Kreativitätstechniken, wie wir auf neue Ideen kommen und diese effektiv einbringen können.
    3. „Querdenker“ fördern
      Belohnen Sie „Quer-“ und „Vordenker“ – selbst wenn ihre Ideen nicht umsetzbar sind. Ihre Mitarbeiter müssen spüren: Das Suchen nach neuen Lösungen und Wegen ist von unseren „Chefs“ erwünscht.
    4. Trends
      Setzen Sie Arbeitsgruppen ein, die recherchieren, welche Trends in der Branche aktuell aufkommen. Wer führt den Markt an und setzt welche Technologien ein? Was kann man von den Vorreitern lernen? Gibt es auch Vorbilder aus anderen Branchen?
    5. Positive Fehlerkultur
      Loben und belohnen Sie Mitarbeiter, die Neues wagen und kalkulierte Risiken eingehen – selbst wenn ihre Versuche nicht erfolgreich sind. Denn wenn Ihre Mitarbeiter Angst vor Kritik oder Sanktionen haben, beschreiten sie keine neuen Wege. Setzen Sie sich daher lieber mit Fehlern ohne Schuldzuweisung auseinander und analysieren Sie diese gemeinsam. So sammelt Ihr Team wertvolle Erfahrungen, die zur weiteren Fehlervorbeugung und sogar zur Leistungssteigerung führen können.
    6. Zeit
      Legen Sie feste Zeiträume fest, die ausschließlich für innovatives Denken geblockt sind. Ob stunden- oder tageweise – in dieser Zeit darf die alltägliche Arbeit ohne schlechtes Gewissen und Leistungsdruck ruhen und der Kreativität freien Lauf gelassen werden.
    7. Innovation Labs
      Richten Sie Räumlichkeiten ein, die nur für das Erarbeiten von Innovationen gedacht sind. Dieser Raum muss keinem Büro ähneln. Wie auch immer er ausgestattet und eingerichtet ist, er soll die Kreativität fördern und zum „kreuz und quer denken“ einladen. Ein Innovation Lab lässt sich gut mit einem Gewächshaus vergleichen. Dort können Pflanzen unter optimalen Bedingungen und ausreichend geschützt wachsen. Das ideale Klima beschleunigt sogar das Wachstum.

Das Gefühl muss stimmen

Diese Prozesse, Strategien oder Projekte – kann man natürlich genauestens definieren, planen und erarbeiten. Die Innovationen aber entstehen aus Eigeninitiative und Engagement. Daher nur wenn sich die MitarbeiterInnen mit dem Unternehmen identifizieren können, sich dort gehört und gesehen fühlen und es weiter vorantreiben wollen, werden sie den entsprechenden Einsatz zeigen. Es gilt also, durch Maßnahmen wie die Beispiele oben, den Rahmen dafür zu schaffen. Wenn eine positive Innovationskultur, geprägt von Neugier, Offenheit, Mut und Vertrauen, gelebt wird, werden auch die MitarbeiterInnen diesem Ruf folgen.

Umgang mit Veränderungen

Innovation steht für Erneuerung und damit auch für Veränderung. Dass sich Veränderungen immer erst mal ein bisschen unbequem anfühlen, ist ganz normal und liegt in der Natur des Menschen. Feste Strukturen und Gewohnheiten geben uns Sicherheit und steigern unser Wohlbefinden. Wenn Veränderungen anstehen, durchlaufen wir dabei einen ganzen Prozess an Gefühlen. Damit ein Change Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann, sind auch hier die Kompetenzen der Führungskräfte gefragt. Als Experten für Organisationsentwicklung im Raum München haben wir in unserem Blogartikel „House of Change für Veränderungsprozesse für Sie zusammengefasst, welche Phasen wir bei einer Veränderung durchlaufen und wie Sie als Führungskraft Ihre Mitarbeiter dabei optimal begleiten und unterstützen können.

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Veränderungsprozess mit unserem Fachwissen und dem „Blick von Außen“. Dabei beziehen wir alle Schnittstellen mit ein, arbeiten an komplexen Lösungen und behalten Ihre Unternehmenswerte im Blick. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Innovationsfähigkeit steigern!

 

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