Teamresilienz –

das macht Teams leistungsfähig und stark

Wir zeigen Ihnen, was widerstandsfähige Teams ausmacht und wie Sie die Resilienz im Team steigern können.

 

Ob die Corona-Krise, der schnelllebiger Markt oder andere herausfordernde Belastungen – den Teams wird heutzutage einiges abverlangt. Aber wie schaffen wir es, trotz der vielfältigen Herausforderungen als Team zu funktionieren, Krisen zu überstehen und bestenfalls sogar gestärkt herauszugehen? Schauen wir uns mal genauer an, wie wir mit Teamentwicklung zu mehr Resilienz im Team kommen können.

Definition Resilienz

Die Resilienz beschreibt, wie widerstandsfähig eine Person ist und wie gut sie mit negativen Einflüssen und Veränderungsprozessen umgehen kann.

Resilienz

(von lateinisch resilire „zurückspringen“, „abprallen“)

bedeutet so viel wie Spannkraft, Elastizität und Widerstandskraft. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Physik und wird dabei verwendet, um eine Materialbeschaffenheit zu bestimmen. Ein Material ist resilient, wenn es nach Druckausübung seine ursprüngliche Form wieder annimmt.

 

Eine häufig verwendete Metapher dafür ist der Schwamm:
Ein resilientes Team ist wie ein Schwamm. Drückt man ihn zusammen, gibt er nach und wird klein. Lässt man ihn aber los, kehrt er schnell wieder in seine ursprüngliche Form zurück.

Es geht bei der Resilienz also darum

  • Stress anzunehmen,
  • aber den Stress im Anschluss auch schnell wieder loszuwerden,
  • um dann wieder in die starke Ausgangsform zu kommen.

Teamresilienz vs. persönliche Resilienz

Individuelle Resilienz und Teamresilienz haben viele Überschneidungspunkte und dennoch sind es zwei unterschiedliche Begriffe.

→ Wenn Sie mehr über die persönliche Resilienz erfahren möchten, finden Sie in unserem Blogartikel „Resilienz – das macht widerstandsfähige Personen aus“ alle Hintergründe und Fakten dazu. Auch den offiziellen Resilienz-Test der DGPG – Deutsche Gesellschaft für Prävention und Gesundheitsförderung stellen wir Ihnen hier nach Anfrage kostenlos zur Verfügung.

In diesem Blogartikel möchten wir uns áber speziell mit der Resilienz in der Teamentwicklung auseinandersetzen. Wer sich ein besonders widerstandsfähiges Team aufbauen möchte, sollte folgenden wichtigen Punkt im Blick haben:

Nur weil eine Gruppe aus vielen

resilienten Menschen besteht,

bedeutet das noch lange nicht,

dass sie als Team auch resilient ist. 

 

 

Sicher hat es eine Auswirkung auf alle, je mehr resiliente Mitglieder in einem Team sind. Aber dennoch kommt es insgesamt auf die Einstellung und Haltung aller Teammitglieder an und ein damit verbundenes Gleichgewicht.

Schauen Sie sich dazu folgende Situation an:

Ein Team steckt mitten in einer Krisensituation.

  • Während der Krise versuchen weniger stressresistente Personen mit großer Sorgsamkeit alle Herausforderungen zu bewältigen. Sie rotieren, sind überfordert und halten dem Druck nur schwer stand.
  • Andere Teammitglieder, die Stress nicht so leicht aus der Bahn wirft und die auf ihr eigenes Wohlbefinden sehr achten, lehnen sich zurück und lassen sich nicht irritieren, während die Kollegen rödeln.

→ Die Folge: Das Team gerät ins Ungleichgewicht!

Obwohl viele Teammitglieder widerstandsfähig sind, kann man insgesamt nicht von einem resilienten Team sprechen. Es liegt keine Teamresilienz vor, wenn die Arbeitslast nur auf den Personen liegt, die sich nicht so gut abgrenzen können.

Status Quo: Wie belastbar ist das Team?

Resiliente Teams sind also in der Lage Krisensituationen gemeinsam zu bewältigen und zwar indem die Mitglieder auf alle Team-Ressourcen zugreifen können, um Stress auszugleichen.

Um festzustellen, wie gut das Team aufgestellt ist, können folgende Leitfragen bei der Teamentwicklung helfen:

  1. Ist die Arbeit „gerecht“ im Team verteilt?
  2. Wer hat im Team welche Kompetenzen?
  3. Wie können wir Erkenntnisse und Kompetenzen einzelner für das ganze Team nutzbar machen?
  4. Wie stark ist das WIR-Gefühl im Team?

Ein guter Teamzusammenhalt gelingt nur mit Respekt und Empathie füreinander. Alle Mitglieder des Teams müssen bereit sein, aufeinander Acht zu geben und auf das Wohlbefinden aller, anstelle nur auf die eigene Rolle, zu schauen.

Teamresilienz fördern mithilfe eines Modells

Eine starke Teamresilienz trägt dazu bei, dass ein Team auch in Zeiten des Umbruchs seinen Aufgaben zielorientiert nachkommen kann, um seinen Beitrag am Unternehmenserfolg zu leisten. Einmal erlangte Teamresilienz ist aber kein dauerhafter gesicherter Zustand. Es ist ein dynamischer und aktiver Prozess, der immer wieder überprüft und vor allem gefördert werden sollte. Die folgende Teamresilienz-Pyramide kann bei der Teamentwicklung als Leitfaden unterstützen.

Team Resilienz-Modell

Die Teamresilienz-Pyramide

Auf Basis wissenschaftlicher Studien zu Teams im Business und Sport haben zum Beispiel Petra Weber und Dr. Michael Ullmann die Teamresilienz-Pyramide entwickelt. Hier finden Führungskräfte und Teamleiter Impulse, wie sie die Resilienz im Team stärken und die Teamentwicklung fördern können.

Das Modell ist unsere Ansicht nach gut und umfasst drei Ebenen, auf die insgesamt neun Bausteine verteilt sind.
Zuerst die Bedeutung der Ebenen:

  • Normative Ebene: Sie stellt die Basis oder das Fundament dar. Auf diesen Grundpfeilern baut die Pyramide auf. Wenn es in der Teamzusammenarbeit zu Ungereimtheiten kommt, ist hier zuerst anzusetzen.
  • Haltungsebene: In der Haltungsebene wird das Klima und die Kultur im Team gespiegelt.
  • Motivationsebene: Hier wird die individuelle Einstellung der einzelnen Teammitglieder und deren Auswirkung auf die gesamte Gruppe aufgeführt.

Auf die drei Ebenen sind neun Bausteine verteilt. Diese zeigen, welche Elemente für die Stärkung des Teams besonders wichtig sind:

  1. Eine gemeinsame Wertebasis und eine begeisternde Vision
    Gemeinsame Werte und Interessen halten ein Team zusammen. Sie sind der Magnet der Gruppe. Klärende Fragen an das Team können hierzu sein:

    • Was verbindet uns?
    • Was ist uns bei unserer Arbeit besonders wichtig?
    • Welche Vision verfolgen wir? Ziehen wir gemeinsam an einem Strang?
  2. Herausfordernde gemeinsame Ziele und erreichbare individuelle Zielbeiträge
    Die Vision ist der Wunsch-Zustand, den das Team erreichen möchte und den alle gemeinsam teilen. Um Schritt für Schritt der Vision näher zu kommen, braucht es Ziele. Die Ziele sind die Meilensteine auf dem Weg zu Vision. Durch ehrgeizige Ziele lassen sich die Rollen im Team klar verteilen. Jeder weiß, was er zu tun hat, um den nächsten Meilenstein gemeinsam erreichen zu können. Und ist die Zielgerade erreicht, hat das Team allen Grund zu feiern. Diese Erfolge geben wiederum eine starke Motivation in das Team und schweißen zusammen.
  3. Klare Strukturen, Regeln und Rollen
    Wie auch bei einem Sportteam ist es wichtig, dass die Rollen „im Spiel“ klar verteilt und die Regeln allen bekannt sind. Für eine effiziente Zusammenarbeit ist es unabdingbar, dass jeder seine Position einnimmt und die aufgestellten Rahmenbedingungen beachtet. Diese klaren Strukturen geben Sicherheit und stärken den harmonischen Umgang miteinander.
  4. Teamreflexion, konstruktive Kommunikation und ein guter Umgang mit Unterschieden im Team
    Offenheit, Loyalität und Vertrauen sind das A und O eines guten Team-Zusammenspiels. Resiliente Teams pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander, tauschen sich regelmäßig konstruktiv aus und gehen positiv mit Fehlern um. Bei einer positiven Fehlerkultur werden Fehler akzeptiert, da sie die Weiterentwicklung fördern. Der offene Umgang damit lässt das gesamte Team an den Erfahrungen teilhaben und dazu lernen. Außerdem wird der Kreativitätsprozess gesteigert.
  5. Eine Gestalter-Haltung und kollektiver Optimismus
    Entscheidend im Umgang mit Krisen ist, welche Rolle das Team dabei einnimmt: Sieht es sich eher als Opfer der Umstände oder als Gestalter? Das gestaltende Team richtet den Blick schnell auf die Lösungsfindung. Es bespricht Fehler, Niederlagen und Konflikte und sieht darin Lernchancen im Sinne der Weiterentwicklung. Die Fokussierung auf Positives und das gemeinsame Ziel sowie ein konstruktiver Umgang mit Fehlern und Kritik sind essentiell. Resiliente Teams nutzen ihre Krisenerfahrung für weiteres Wachstum.
  6. Lösungsorientierung bei der Aufgabenbewältigung
    Statt in eine Schockstarre zu verfallen, kommen resiliente Teams bei Herausforderungen schnell ins Handeln:

    • Was können wir tun?
    • Wie können wir Schritt für Schritt unsere Situation verbessern?

    Der Fokus liegt dabei auf der Lösungsfindung. Ziele in kleinen Schritten ermöglichen Teilerfolge, die wiederum für Motivation sorgen und das Team bei der Zusammenarbeit in der Krise stärkt.

     

  7. Ein konstruktiver Umgang mit Rückschlägen und Niederlagen
    Selten läuft alles glatt und ohne Stolpersteine. Beim Erklimmen eines Berges, kann es immer mal zu einem unvorhersehbaren Gewitter kommen oder der Weg war falsch ausgeschildert und man verläuft sich. Wichtig ist aber, dass das Team bei solchen Zwischenfällen nicht direkt aufgibt. Misserfolge dürfen akzeptiert werden und gemeinsames Reflektieren lädt dazu ein, aus der Niederlage zu lernen. Rückschläge ermöglichen Teamentwicklung!
  8. Die Fähigkeit zur Selbstmotivation
    Nur wenn ein Team weiß, wie der aktuelle Leistungsstand ist, kann es sich verbessern. Für resiliente Teams ist daher eine intensive Feedback-Kultur unabdingbar. Im Mannschaftssport können daher die Teams meist jederzeit den aktuellen Spielstand einsehen oder er wird nach jedem Tor oder Treffer bekannt gegeben. Die Spieler wissen damit wo sie stehen und werden motiviert. Und auch das gegenseitige Anfeuern ist nicht zu unterschätzen. In Parallele zu Teams in Unternehmen bedeutet das, einen achtsamen Umgang miteinander zu pflegen und sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren.
  9. Ein hoher Individualisierungsgrad
    Führungskräfte sind hier besonders gefragt: Ein Gleichgewicht herzustellen zwischen dem Team als Ganzes und des individuellen Teammitglieds ist eine große Herausforderung, die viel Fingerspitzengefühl und emotionale Intelligenz erfordert. Aber für eine erfolgreiche Teamarbeit ist es sehr wichtig, dass trotz der großen Gemeinschaft, jede einzelne Persönlichkeit genug Freiraum hat. Nur so kann das individuelle Potential voll ausgeschöpft werden und die Teamleistung enorm bereichern.

Teamentwicklung – für ein starkes WIR

Eine gute Nachricht: Resilienz kann man lernen! Wie einen Muskel kann man die Resilienz trainieren, sodass man als Einzelner oder auch als gesamtes Team von schwierigen Herausforderungen nicht so leicht aus der Bahn geworfen wird.

Im Rahmen unserer Teamcoachings begleiten wir Teams bei dieser Entwicklung. Gemeinsam stärken wir das WIR-Gefühl und bereiten Sie auf kommende Herausforderungen vor. Ob virtuelles Coaching oder Outdoor Teamentwicklung – wir stellen uns auf die individuellen Bedürfnisse ein und bringen die Teammitglieder noch näher zusammen!

 

Fazit

Werden Teams einer hohen Belastung ausgesetzt, lässt diese ganz genau erkennen, was in der Zusammenarbeit gut abläuft und was nicht. Es gibt aber zahlreiche Stellschrauben, an denen Führungskräfte und Teamleiter drehen können, um die Widerstandsfähigkeit ihres Teams zu stärken.

→ Die Entwicklung von Teamresilienz ist aber ein individueller Prozess,

der nach und nach aufgebaut und gestärkt werden muss.

Mit Resilienztraining können Teams lernen, wie sie vom Stress geprägten Ist-Zustand zum resilienten Soll-Zustand kommen. Als Experten für Teamentwicklung unterstützen wir Sie gerne und geben Ihnen Hintergrundwissen, Methoden und Werkzeuge an die Hand.

 

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